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Von Heimatstube zum Stadtmuseum

1. Grabungskampagne

1905 wurde durch das Bestreben des Pfarrers Otto Prein die erste Grabung in Oberaden durchgeführt. Prein suchte zu der Zeit nach dem „Alisolager“, das den römischen Legionären nach der Varusschlacht 9 n. Chr. als letzter Zufluchtsort diente. Die Ausgrabung brachte tatsächlich zahlreiche Funde aus der römischen Zeit hervor, die jedoch auf die Zeit um 8 v. Chr. zu datieren sind.

Die archäologischen Objekte wurden zunächst in einer nahegelegenen Gaststätte aufbewahrt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Entdecker des Römerlagers Oberaden, Pfarrer Otto Prein, plante die Funde in der Gemeinde Oberaden zu belassen und in einem „Römermuseum“ dauerhaft auszustellen. Das Vorhaben scheiterte jedoch, da die Stadt Dortmund durch Landpachtung sich die alleinigen Ausgrabungsrechte sicherte. Infolgedessen gingen die archäologischen Funde an das Dortmunder Museum.

In den 1950er Jahren lebte die Idee einer Museumsgründung wieder auf. Die treibende Kraft hierbei waren Zeitungsredakteur Helmut G. Palme und Emil Stoewe, ehemaliger Rektor der Dorfschule in Oberaden. Auch die Gemeindevertreter unterstützten die Vorschläge. Am 21. August 1965 wurde schließlich die „Oberadener Heimatstube“ in den Räumlichkeiten des neuen Oberadener Gemeindehaus am Marktplatz feierlich eröffnet.

1968 zog das Museum in größere Räumlichkeiten des Gemeindehauses um. Albin Seibert wurde erster ehrenamtlicher Museumsleiter. Die Besucher erwartete ein breites Spektrum an Themen: römische Abteilung mit archäologischen Originalfunden aus Oberaden (Fassdauben eines Brunnens und Holzspeer), Geologie und Mineralogie, Bergbaugeschichte und volkskundliche Einblicke in die Geschichte Oberadens.

Die ersten Museumsleiter
Führung durch die römische Abteilung

Im Zuge der Umgestaltung wurde die Heimatstube zum Städtischen Heimatmuseum umbenannt. Fachlicher Leiter des Heimatmuseums wurde von 1976 bis Anfang der 1980er Jahre Klaus Keller als Nachfolger von Albin Seibert.

1978 erhielt das Museum weitere Räumlichkeiten, so dass die Ausstellung durch Inszenierungen zu bäuerlichen Kultur aus dem Mittelalter und der Neuzeit erweitert werden konnten. 1984 bekam Barbara Strobel den Auftrag die Ausstellungen neu zu konzipieren und die Sammlung zu inventarisieren. Nach 20 Jahren sollte das Museum baulich und inhaltlich neugestalten werden. Zugleich überlegte die Stadtverwaltung eine hauptamtliche Museumsleitung zu berufen und benannte schließlich 1985 Barbara Strobel zur Museumsleiterin.

Noch während der Umbauphase wurde zudem das Heimatmuseum zum Stadtmuseum Bergkamen umbenannt. 1989 präsentierte das Stadtmuseum zur Neueröffnung eine neue römische Abteilung, eine Ausstellung zur bäuerlichen Wohnkultur und zur Industrie- und Stadtgeschichte. Die Stadthistorie wurde in den darauffolgenden 30 Jahren um zahlreiche Objekte erweitert.

Der 1995 übernommene Tante-Emma-Laden (gegründet 1925) aus Bönen ist bis heute das „Schmuckstück“ in der Stadtgeschichte und großer Anziehungspunkt für Großeltern, Eltern und Kinder.

Museumsleiterin bis 2014